Beschreibung
Menschen mit Schizophrenie lösen bei der einen Ergotherapeutin Faszination und Neugier aus, bei der anderen eher Ängste und Abwehr. Beide Reaktionen, blieben sie unreflektiert, führen in eine therapeutische Sackgasse.
In diesem Seminar erhalten Sie einen Überblick über die Entstehung von Schizophrenien sowie Psychosen im Allgemeinen. Anhand des Modells der Ich-Zustände können Sie Symptome Ihrer Klienten* wie zum Beispiel Stimmenhören oder destruktive Verhaltensweisen besser einordnen und verstehen. Verdeutlicht wird, wie eine tragfähige therapeutische Beziehung zum Klienten gestaltet werden kann, ohne Teil des ver-rückten Systems zu werden. Dafür erhalten Sie praktische Instrumente für die betätigungsbasierte Arbeitsweise.
Sie lernen ergotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten krankheitsbildspezifisch und bedürfnisangepasst anzuwenden. An Klientenbeispielen wird erarbeitet, wie Sie psychische Stabilisierung, Förderung der realistischen Selbst- und Fremdwahrnehmung sowie die Entwicklung eines kontinuierlichen Betätigungsverhaltens bei Ihren Klienten bewirken können. Über die Gestaltung der interdisziplinären Zusammenarbeit wird informiert.

Zielgruppe
Alle Ergotherapeutinnen*, die mit psychisch erkrankten Menschen arbeiten oder arbeiten möchten.
(Zur Vorbereitung können die Seminare PsycheMensch, Gesprächsführung, Bipolare Störung und Einführung hilfreich sein.)
Für dieses Seminar erhalten Sie 16 Fortbildungspunkte, entsprechend der Fortbildungsverpflichtung (Fobi-Pflicht) für Heilmittelerbringer nach § 125 Abs. 2 SGB V.
Es ist ein Wahlpflichtseminar für Ergotherapeutinnen* mit dem Ziel der Zertifizierung zur PsychErgo-Expertin*.
*Hinweis: Unter dem Aspekt einer gerechten Sprache, der Wertschätzung der Geschlechtsidentität von Menschen und zur Vereinfachung des Leseflusses verwenden wir in allen Texten für alle Ergotherapeuten die weibliche Form. Von Klienten und anderen Personen sprechen wir in männlicher Form. Namentlich genannte Personen haben Decknamen und werden entsprechend ihres gewählten Geschlechts angesprochen.
Ziele
- Stimmenhören und destruktive Verhaltensweisen ihres Klienten einordnen und verstehen
- Gesprächstechniken für den Umgang mit psychotischen Wahrnehmungen nutzen
- ergotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten zur psychischen Stabilisierung anwenden
- Interventionen zur Förderung der realistischen Selbst- und Fremdwahrnehmung nutzen
- betätigungsbasierte Interventionen entwicklungsfördernd anwenden
* = Pflichtfeld
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